top of page

"ACTION!"

theater ohne publikum

theater ohne probe

 

Wir leben in einer Welt voller Leitsysteme.

Städte sind Strukturen. Zebrastreifen, Mittelstreifen, Parkflächen, Pfeilmarkierungen, Fahrradwege, Fussgängerwege, Autostraßen... Die Markierungen sind Informationsträger, deren Inhalt wir so verinnerlicht haben, das wir diese abstrakten Malerei die unseren Lebensraum strukturiert nicht mehr wahrnehmen.

Wir setzen Körper in Beziehung zu dieser Malerei. Das vorhandene Raster wird mit neuer Bedeutung gefüllt und dadurch sichtbar.

 

Rotphasenskulpturen. Wie lange dauert die Rotphase einer Ampel? Der Zebrastreifen als Ausstellungssockel. Körper werden zu Skulpturen. Ein Kurzer Moment der Verlangsamung  im Fluss des Stromes.

 

Dirty Dancing. Dance to the Music- Körper die sich zu unhörbarer Musik bewegen auf der Brücke, auf dem Markt, Im Einkaufszentrum.

 

Wie hört sich unsere Stadt an? Wir sammeln Geräusche. Ein stimmlicher Versuch sich dem urbanen Raum anzunähern.

Ein Chor mit soli.

 

Laut Paul Watzlawick gibt keine objektive Wirklichkeit,  sondern nur ein wackeliges Gerüst unserer Alltagsauffassungen der Wirklichkeit. Dieses ist im eigentlichen Sinne wahnhaft und wir sind fortwährend mit seinem Flicken und Abstürzen beschäftigt, selbst auf die Gefahr hin Tatsachen verdrehen zu müssen, damit sie unserer Wirklichkeitsauffassung nicht widersprechen. Es gibt zahlreiche Wirklichkeitsauffassungen, die widersprüchlicher nicht sein könnten.

Ausgehend von der Beobachtung, das der Einbruch des Fremden die Wahrnehmung schärft, die Plastizität des Gehirns anregt, wir kreativer erleben

versuchen wir unserer Desorientierung in unserem Alltag auf die Schliche zu kommen und einen schärferen Blick auf Konstruktionen, die als Normalität ausgegeben werden, zu bekommen.

 

Was geschieht , wenn wir uns trauen die abgezirkelten Wege unseres täglichen Miteinanders, die Normen unserer Kommunikation in der Öffentlichkeit  zu verlassen? Die Frage ist: Trauen wir uns?

Mit „Action!“  macht sich UGLE /Daniel Wahl zusammen mit einer Gruppe von Jugendlichen auf in den öffentlichen Raum.  Die Stadt mit ihren Bewohnern wird zum Spielfeld zum Erfahruns- und Forschungsraum.

Ein Labor ist eine Arbeitsstätte für naturwissenschaftliche, technische oder medizinische Arbeiten, Untersuchungen, Versuche o. Ä. Unser Labor ist die Stadt Forschungsgegenstand Menschen in der Stadt. Ziel des Versuchs Informationen über unsere gemeinsam generierte Wirklichkeit und unsere ureigene Wahrnehmung  zu sammeln. Unsere Instrumente sind wir selbst.

 

„Sei nicht Angst! Die Insel ist voller Lärm

Voll Töne und süßer Lieder“

                                           (der sturm)

 

bottom of page